Eine Ayurveda – Kur in Sri Lanka vermag Körper und Seele wieder in Einklang zu bringen. Neben Wellness und Yoga entspannt der Strand und die Ruhe der Ferienregion die gestressten Gäste der westlichen Welt. Der erste Schritt in der ganzheitlichen Medizin ist getan, sodass die zu Beginn angeschlagenen Besucher mit neuer Energie die zauberhafte Insel wieder verlassen.
Ayurveda – der Ursprung der indischen Heilkunde
Das ayurvedische Behandlungskonzept ist mehr als nur eine Wellnessbehandlung. In Indien ist die Theorie flächendeckend anerkannt und mit der westlichen Medizin gleichzusetzen. Die Mythologie sieht Dhanvatari, der Arzt der vielen Gottheiten des Hinduismus, als den Vater der Heilkunst. Ayus bedeutet Leben und Veda Wissen. Es handelt sich also um die Lehre vom Wissen des Lebens. Dementsprechend ganzheitlich sind die Therapieformen angelegt. Neben Massagen und Yoga spielen vor allem die Ernährungslehre und die Pflanzenheilkunde eine Schlüsselrolle.
Die Doshas
Die Theorie gliedert die Lebensenergien, die den Körper durchströmen, in drei unterschiedliche Formen, die Doshas. Besonders das ungleiche Verhältnis der differierenden Doshas zueinander kann Krankheiten auslösen.
1.) Der Vata, bestehend aus Wind und Äther, spiegelt das Bewegungsprinzip wider. Körperliche Betätigung wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus und so ist vor allem die regelmäßige Durchführung von Yogaübungen und Gymnastik wichtig. Die Chakren werden wieder ins Gleichgewicht gebracht und die Energie kann frei durch den Organismus ziehen. Ähnlichkeiten zur Traditionellen Chinesischen Heilkunde sind unbestreitbar.
2.) Der Pitta, bestehend aus Feuer und Wasser, symbolisiert den Stoffwechsel. Endokrinologische Erkrankungen wie Diabetes, Schilddrüsenfehlfunktionen aber auch Mandelentzündungen und vieles mehr werden durch eine Störung in diesem Bereich ausgelöst. Um Pitta wieder in Einklang mit den anderen Lebensenergien zu bringen, muss die Ernährung umgestellt und einer gezielten Lehre gefolgt werden.
3.) Der Kapha, bestehend aus Erde und Wasser, zeigt das Strukturprinzip. Nicht nur die Entartung eines Doshas löst Krankheiten aus. Der Mensch muss in seiner Gesamtheit betrachtet werden – physische Stoffwechselprozesse und seelische Sorgen und Nöte spielen ineinander und potenzieren sich gegenseitig.
Um das Verhältnis der drei verschiedenen Doshas bestimmen zu können, zieht der Arzt neben einem ausführlichen Gespräch vor allem die Nadivigyan, eine von der chinesischen Theorie abweichende Pulsdiagnose zu Rate. Auch das Horoskop gibt dem Arzt wertvolle Tipps zum Konstitutionstyp des Patienten.
Abhängig von der Diagnose werden Reinigungsverfahren wie gezieltes Erbrechen, Fasten oder der mittelalterlich anmutende Aderlass und heilende Bäder verordnet. Aber auch pflanzliche Medikamente, Massagen, Atemübungen und vieles mehr, das ein Europäer schlichtweg als wohltuende Wellnessbehandlung identifiziert, ist fester Bestandteil einer medizinischen Therapie.
Die Ernährungslehre der drei Konstitutionstypen
Entsprechend der Doshas gibt es drei unterschiedliche Konstitutionstypen. Während der Vata – Typ zu Untergewicht neigt, hat der Kapha – Typ zeitlebens mit Übergewicht zu kämpfen. Sein Stoffwechsel ist langsam und selbst kleinste Mengen Nahrungsmittel führen zu einer Gewichtszunahme. In der Mitte liegt der Pitta – Typ. Zwar wird dieser häufig von Heißhungerattacken gequält, kann aufgrund seines höheren Stoffwechsels jedoch leichter sein Gewicht halten.
Entsprechend dieser Konstitutionstypen sollen diese unterschiedliche Mengen der drei Gunas, also Nahrungsmittelklassen zu sich nehmen. Das Sattva – Guna beinhaltet sowohl Milch, Getreide als auch Obst und Gemüse. Fleisch ist keinem Guna zugeordnet, da es in der ayurvedischen Lehre sowieso kaum konsumiert wird.
Das Rajas – Guna beinhaltet vor allem Gewürze wie Zwiebeln, Chili, Knoblauch, Salbei und viele andere. Entsprechend ihres Geschmacks können sie zur psychischen Erregung, Aggressionen oder aber zur Lethargie führen. Konsumiert ein antriebsloser Mensch oder der Kapha -Typ z.B. vermehrt Chili, steigt sein Bewegungsbedürfnis und Übergewicht wird reduziert.
Das Tamas – Guna beinhaltet neben Drogen und Alkohol auch faulige Früchte und aufgewärmte oder sogar schlechte Nahrungsmittel. Die Ernährungslehre ist sattvisch. Dies bedeutet grundsätzlich, dass weder Fleisch noch Alkohol tabu sind. Dennoch sollte beides, wie alle Nahrungsmittel, immer nur in Maßen genossen werden.
Urlaub und Wellness in Indien
Auf der südindischen Insel Sri Lanka wird die Heilkunst seit Jahrtausenden ununterbrochen praktiziert. Seit Beginn des Tourismus haben die kleinen Loggias Kur- und Wellnessbesucher entdeckt. Doch die Religion der gläubigen Hindus verbietet die Ausbeutung der ahnungslosen Europäer und so gehört es auch hier zum Ehrenkodex eines Arztes, jeden Patienten ernst zu nehmen und nach Verbesserungen für das zukünftige Leben zu suchen.
Nach einer ausgiebigen, körperlichen Untersuchung werden die richtigen Behandlungskonzepte individuell gefunden und zusammengestellt. Psychische Erkrankungen wie Stress, Unruhezustände oder Antriebslosigkeit sind alarmierende Warnzeichen für indische Ärzte und so trifft es sich gut, dass die Schönheit der Natur allein schon für Entspannung sorgt.
Stundenlange Spaziergänge am Strand, das warme Klima, die Sonne und die salzige Luft tun ihr Übriges und wirken sich wohltuend auf die Körperbalance und den Geist aus.