Jede Region hat ihren eigenen Charme. Der Baustil und die Einrichtung der Wohnhäuser vor Ort beeinflussen das individuelle Flair maßgeblich. Deshalb haben wir uns gedacht, solltet ihr unbedingt die Evergreens unter den beliebten und gleichzeitig landestypischen Unterkünften weltweit kennen. Nachfolgend das „Who’s Who“ der stilvollen, regionsspezifischen Schlafmöglichkeiten.
Riad
Kein Marokko- und vor allem kein Marrakesch-Besuch ohne eine Nacht in einem Riad. Warum? Unmittelbar, wenn ihr das Tor dieses palastähnlichen, marokkanischen Häusertyps passiert, wird euch ein stilvoller, detailverliebt gestalteter und oft aufwendig bepflanzter Innenhof begrüßen. Er erklärt den Namen Riad, oder رياض, riyāḍ, was dem arabischen Wort für „Garten“ entlehnt ist.
Der Riad erfreut sich vor allem seit Beginn des Islams äußerster Beliebtheit. Die Palasthäuser boten sowohl Schutz, als auch Privatsphäre für die ganze Familie. Heute werden viele Riads als Hotels genutzt, da der exotische und gleichzeitig gemütliche Baustil bei Touristen aus aller Welt sehr beliebt ist.
Stellt euch doch mal vor, wie ihr auf der Dachterrasse „eures“ Riads ein köstliches marokkanisches Essen genießt, mit Blick auf die Lichter der Stadt. Viele Riads haben in ihrem „Garten“ mitten auf dem Hof auch einen großzügig ausgebauten Pool. Hier könnt ihr, inmitten des bunten Treibens der Innenstadt, in eurer persönlichen Wohlfühloase entspannen. Nur einen Steinwurf entfernt wartet das Stadtleben mit seinen Märkten, Bars und Geschäften.
Finca
Habt ihr schon einmal die Annehmlichkeiten eines Finca-Urlaubs genossen? Besonders bei Familien oder größeren Gruppen von Freunden ist diese Art der gemeinsamen Ferien beliebt: Viel Platz, ausgesuchte Lage und Unabhängigkeit machen die Finca immer beliebter.
Eigentlich steht das spanische Wort für „Grundstück“ und bezeichnet ein solches, hauptsächlich landwirtschaftlich genutztes. Umgangssprachlich wird der Begriff aber eher für das Landhaus verwendet, das zu dem gesamten Hof oder Landgut gehört.
Besonders auf den Balearen, allen voran Mallorca, den Kanaren, aber auch dem spanischen Festland, erfreuen sich die im mediterranen Landhaus-Stil gebauten und eingerichteten Ferienhäuser äußerster Beliebtheit. Die älteste Finca findet ihr auf Mallorca, der „Mutter aller Fincaurlaube“: 1545 wurde sie erbaut und wird von jener Familie bewohnt, deren Vorfahren buchstäblich ihren Grundstein legten.
Warme Farben, eine oder mehrere hübsche Terrassen mit Blick auf die Umgebung, ein liebevoll gepflegter Garten, oft mit einem Pool und einem Grillplatz – und überhaupt ein ganzes Haus für euch! Ob am Strand oder im Landesinneren, so ein Finca-Urlaub ist etwas Feines!
Pousada
Neben der Finca ist auch die Pousada eine typische südländische Unterkunftsmöglichkeit, primär in Portugal und portugiesisch-sprachgien Länder. Folglich könnt ihr auch in Brasilien Urlaub in einer Pousada machen.
Abgeleitet vom portugiesischen Wort „pousar“ ist der Name Programm: Hier „landen“ Sie, um zu „ruhen“ und zu „entspannen“.
Pousadas sind vergleichbar mit Pensionen. Meist sind diese in familiengeführt, besonders in Brasilien. Hier ist für jeden Geldbeutel etwas dabei! Eines haben die Pousadas aber immer gemein: Ähnlich den B&B’s und in typischer Pensionsmanier, verfügen sie über kein eigenes Restaurant – Sonst müssten sie sich als Hotels bezeichnen. Oftmals findet ihr in einer Pousada nicht einmal einen Gastraum. Den braucht es aber auch gar nicht unbedingt, vor allem dann nicht, wenn ihr lieber mit den Einheimischen ins Gespräch kommen und euch in deren Wohnzimmer gemütlich zusammensetzen wollt. Oder in einer schicken kleinen oder rustikalen, lebendigen Bar auswärts essen und trinken wollt.
Um den Charakter und ganz besonders den Charme der Pousadas zu erhalten, unterliegen auch die Hotels mittlerweile strengen Bauvorschriften, um das reizvolle landschaftliche Gesamtbild der Städte und Landstriche nicht zu zerstören. In diesem Zusammenhang werden auch gerne einstmals anderweitig genutzte Gebäude als Privatunterkunft genutzt, zum Beispiel Klöster, Schlösser, Burgen, Paläste – teilweise stehen die heutigen Pousadas unter Denkmalschutz. Übrigens: Was den Portugiesen (und portugiesisch-sprachigen Ländern) die Pousadas, sind den Spaniern die Paradores, in denen ihr euch ebenfalls nicht vollständig selbst verpflegt, wie bei einer Finca, sondern meist Frühstück serviert bekommt.
Cottage
„Beschaulich“ oder sogar „niedlich“ – Das ist meist das erste, was einem einfällt, wenn man an ein Cottage denkt. Vor allem aber ist das britische Landhaus eines: Gemütlich, idyllisch, anheimelnd. Ein Glas Tee oder Punsch vor dem Kamin, während draußen der Landregen auf natürliche Weise den hübschen Garten bewässert? Ein Spaziergang in die grüne Natur? Ein Ausflug in die nächste, deutlich belebtere Stadt, um anschließend in der Ruhe und Abgeschiedenheit der eigenen vier Häuserwände auf Zeit zu entspannen?
Wenn das für euch nach einer echten Alternative zum klassischen Hotel- oder Pensionsurlaub klingt, dann habt ihr vor allem in Irland, England, Schottland und Wales alle Möglichkeiten!
Cottages bestehen in aller Regel aus nur einem Erdgeschoss und sind auch nicht unterkellert. Meist ist ein Cottage aus Natursteinen gebaut, was ihm den rustikalen Charme erst so richtig verleiht, ebenso wie das Stroh- oder Reetdach.
Zwar mögen die britischen und irischen Landhäuser manchmal unscheinbar von außen und klein von innen wirken. Man könnte es aber auch so sehen: Sie sind auf das beste reduziert! Die einstmals tatsächlich spartanischen Landhäuser mit einem offenen Kamin als einziger Wärmequelle wurden touristenfreundlich renoviert und entsprechend auch modernisiert. So haben Fans der grünen Inseln die Möglichkeit, auf authentische und gleichzeitig komfortable Weise Großbritannien und Irland zu erkunden.
Bed & Breakfast
Die sogenannten B&B’s sind derzeit vor allem noch in England, Schottland, Wales, aber auch Irland eine beliebte Art der Unterkunftsmöglichkeit. Im Gegensatz zu den Cottages, in denen ihr wirklich ganz für euch seid, lebt ihr hier in aller Regel bei Privatleuten. Entsprechend müsst ihr euch hier nicht vollständig selbst versorgen, ebenso wenig verfügen die Unterkünfte aber über ein Restaurant oder eine Gaststube. Man lebt im Grunde bei Einheimischen, Frühstück inklusive. Die Bed & Breakfast Manier hat sich mittlerweile über die grüne Insel hinaus auch in Südafrika und den USA und zum Teil zumindest in ähnlichen Stil bei Privatpensionen in Tschechien durchgesetzt. B&B’s bieten euch die perfekte Kombination aus individuellen Einblicken ins Leben der Einheimischen, dem Komfort einer Pension und der Selbstbestimmtheit, ein Land und seine Kultur auf eigene Faust zu erkunden.
